In knapp 600 Jahren ist viel passiert. Einige der Highlights, aber auch die dunklen Zeiten des Firmer Bräus möchten wir hier kurz vorstellen. Von 1434 bis heute hatte das Gebäude 24 Besitzer, die meisten davon waren Brauer. Der Name Firmer Bräu entstand angeblich durch die Verballhornung des Nachnamens von Thomas Viechtmayer, ein Bierbrauer, dem das Gebäude von 1642 bis 1661 gehörte.
1475
1475 heiratete Georg der Reiche die Tochter des polnischen Königs Kasimir IV, Hedwig Jagiellonica. Die damalige Hochzeit hatte vor allem politische Bedeutung, denn die Verbindung von Bayern und Polen stärkte ihre gemeinsame Position gegen die Bedrohung, die vom Osmanischen Reich ausging.
Die Hochzeit selbst fand am 14. und 15. November statt und wurde von einem mehrtägigen Festakt begleitet. Chronisten und Maler dokumentierten die Feierlichkeiten detailliert, was dazu führte, dass Bürger später auf den Gedanken kamen, die Szenen nachzuspielen.
Das war die Geburtsstunde der regelmäßigen Festlichkeiten zur Landshuter Hochzeit. Heute findet das historische Fest mit großem Aufwand alle vier Jahre statt.
Als ältestes Wirtshaus in Landshut ist das Firmer Bräu Zeuge der historischen Ereignisse und Teil der bis heute gepflegten Traditionen. Möglicherweise wurde dort während der damaligen Feierlichkeiten sogar getrunken und gespeist.
1858
Kurz vor Beginn des 20. Jahrhunderts hielt die Industrialisierung auch in Landshut Einzug. Wegweisend dafür war die Anbindung an das Schienennetz. So wurde 1858 die Strecke von München nach Landshut feierlich eröffnet. Doch der Sackbahnhof wurde schon bald zu klein und musste durch einen neuen außerhalb der damaligen Stadt ersetzt werden. Der Firmer Bräu befand sich zu dieser Zeit in den Händen von Josef Guggenberger.
1914
Der Beginn des ersten Weltkriegs brachte einen enormen Industrialisierungsschub – auch in Landshut.
Zugleich führte der Krieg zu enormen Verlusten in der Bevölkerung, genauso wie zu einer Zäsur auf allen kulturellen Gebieten. In diesen Jahren führte August Wiesbeck den Firmer Bräu.
1946
Nach Kriegsende begann die Zeit des Wiederaufbaus. Zerstörter Wohnraum wurde neu geschaffen und auch der wichtige Bahnhof erhielt eine neue Halle.
1946 wurde Landshut wieder zum Regierungssitz Niederbayerns. Ihren Feierabend verbrachten die Landshuter schon damals gerne mit Kartenspielen, Bier und zünftiger Musi in der Neustadt.
Wir haben ab sofort Sonntags nur noch bis 15 Uhr geöffnet!